Honigtau – Bienenscheiße ist eben nicht Honig
Bienenscheiße ist Honig trifft bei Honigtau nicht ganz den Nagel auf den Kopf; Fakt ist nämlich, dass im Fall des Honigtaus eher die Ausscheidungen der Blattläuse -flöhe für Honig sorgen. Dieser Honigtauhonig wird dann als Waldhonig abgefüllt und ist mit Sicherheit nicht schlechter als Honig der aus Blütennektar gewonnen wird. Insekten, wie beispielsweise die Blattlaus, setzen sich an Laub- und Nadelbäumen, Gräser und Sträucher nieder und ernähren sich von dem Siebröhrensaft der Pflanzen. Der Siebröhrensaft enthält unteranderem Wasser und Zucker die durch Stoffwechselprozesse während der Photosynthese angereichert werden. Die Blattläuse ernähren sich aus den Nährstoffen des Saftes und scheiden den Rest als zuckerhaltige Substanz in Form von Honigtau wieder aus.
Die Biene sammelt den Honigtau und wandelt ihn in Honig um.
Wodurch unterscheidet sich nun der Blütenhonig vom Honigtauhonig? Ich behaupte einfach mal, dass sich die Biene nicht darum schert, auf welcher Grundlage der Honig entstanden ist. Das Hauptanliegen der Biene ist es, genügend Energie für das Volk einzulagern, dies tun die Bienen in Form von Honig. Honig besteht unter anderem (manche böse Zungen behaupten; fast ausschließlich) aus reichlich Zucker (Fruktose und Glukose); ergo Kohlenhydrate – diese liefern der Biene reichlich Energie die sie fürs Fliegen und im späteren Jahresverlauf auch zum Überwintern benötigt.
Honigtau spielt für die Biene neben der Blüte also eine ebenso besondere Rolle. Der Zuckeranteil von Honigtau liegt zwischen 60% und 90%, er ist deshalb so hoch, weil er durch das schnelle Verdunsten auch schnell eindickt. Neben dem Zucker enthält der Waldhonig einen hohen Anteil an Aminosäuren, Mineralstoffen und Vitaminen.
Warum wird Honigtauhonig also Waldhonig genannt?
Einer Biene zu sagen, welche Blüte sie anfliegen soll würde sich als ziemlich schwierig herausstellen. Da jedoch nach Honigverordnug der Honigtauhonig aus „vollständig oder überwiegend aus auf lebenden Pflanzenteilen befindlichen Exkreten von an Pflanzen saugenden Insekten (Hemiptera) oder aus Sekreten lebender Pflanzenteile stammt“ gestaltet sich die Zuordnung von Gesammelten als fast unmöglich. Um dem entgegenzuwirken, bedienen sich Imker eines einfachen Vorteils, sie nutzen den Flugradius der sammelnden Biene. Imker stellen ihre Bienenvölker in unmittelbarer Waldnähe auf damit sich Bienen auf den Honigtau konzentrieren um möglichst viel davon zu sammeln. Durch die unmittelbare Nähe des Waldes und dem Umstand geschuldet, dass Honigtau überwiegend an Waldbäumen vorkommt, entsprang der Name Waldhonig.